Es ist wie mit einer Fremdsprache, die man zusammen mit Kindern lernt: Spielerisch starten, Spaß an der Sache haben und mindestens eine Stunde voraus sein. Das geht!
Beim Fortbildungstag für GrundschullehrerInnen in Löhne am 23. Februar wurde deutlich, dass auch ohne besondere musikalische Vorbildung ein sofortiges Musizieren möglich ist. Mit nur zwei Tönen und später drei Tönen gelang das auf verschiedene Weisen.
Melodien, bestehend aus So und Mi (Rufterz), die Malte Heygster in seinem Buch „Relative Solmisation“ auf Seite 29 vorschlägt, eignen sich, verschiedene Tanzformationen auszuprobieren. Die So-Mi-Melodie singend zu tanzen, in den Viertelpausen zu klatschen und gleichzeitig einen Richtungswechsel vorzunehmen, machte auch den Erwachsenen Spass. Im Kreis, in zwei Reihen gegenüber und auch als SolotänzerInnen, wiederholten sie die Melodie mit neuem, etwas höherem Anfangston und tanzten weiter.
Die vorgestellten Handzeichen für So und Mi wurden schnell gelernt. Nun konnten kleine Melodien improvisiert werden. Sie waren ganz einfach von allen sofort zu singen, wenn Einzelne sie mit den Händen zeigten.
Wichtig beim Zeigen ist es, dass die Gesten auf einer vertikalen Ebene angeordnet sind. Auf diese Weise wird deutlich, welcher Ton höher und welcher Ton tiefer ist. Das So in Kopfhöhe, das Mi in Brusthöhe sind gute Positionen. Außerdem empfiehlt es sich, mit beiden Händen zu zeigen, um die Kinder zu einer körperlichen Aufrichtung zu führen und sie beidseitig zu aktivieren.
Wer an die Reihe kam, sollte vor dem Zeigen die Tonhöhe des So bestimmen und das So vorsingen, was für Einzelne eine kleine, aber unbegründete Herausforderung war. Denn da es in der relativen Solmisation viele mögliche Tonhöhen gibt, lässt sich die Melodie von jedem Ton aus singen, der der Stimme angenehm ist. Eine „falsche“ Tonvorgabe ist deshalb nicht möglich. (Weiterlesen „Relative Solmisation“ und „Rhythmussprache“ unter Forschung)
Der kurze Stressmoment war schnell vergessen. Im Vordergrund stand das schöne Erlebnis, kleine Melodien durch die selbst bestimmte Kombination der Handzeichen zu bilden, die die KollegInnen absingen konnten.