Solmisieren heißt, musizierbare Silben zu verwenden; eine Art „Geheimsprache“ in der Musik. Jedem Ton wird eine Silbe zugeordnet. Melodische Muster bekommen auf diese Weise einen Text und können gesungen werden.
Für jeden Ton gibt es ein Handzeichen – angeordnet auf der vertikalen Ebene – das gleichzeitig die Beziehungen der Töne zueinander innerhalb einer Tonleiter sinnvoll darstellt. Diese Gesten ermöglichen ein Spiel mit Tönen, das immer wieder spannend und abwechslungsreich ist. Es kann kreativ im vokalen Musizieren eingesetzt werden und hat einen hohen Lerneffekt.
Relative Solmisation bedeutet, dass alle Intervalle, die wir mit Tonsilben benennen und mit den Händen zeigen, in jeder beliebigen Tonhöhe (Tonart) singbar sind. In manchen Ländern gibt es die absolute Solmisation, die die C-Dur-Tonleiter mit diesen Silben belegt. Diese Form ist für unsere Didaktik unbrauchbar. Bei uns geht es immer um die relative Solmisation. Sie ist geeignet, unkompliziert und ohne große Umwege zur herkömmlichen Notation von Tönen im Notensystem zu führen. Da es um die relative Tonhöhe geht, kann auf den Notenschlüssel und die Angabe von Vorzeichen verzichtet werden.